Vor rund 30 Millionen Jahren war Rheinhessen von einem subtropisch-warmen Meer überflutet. Im Prinzip steht man heute überall in Rheinhessen auf dem Boden eines prähistorischen Meeres. Doch nicht nur der allgegenwärtige Sandboden, sondern auch mächtige von Meerwasser ausgespülte Steine wie das sogenannte Brandungsriff bei Eckelsheim zeugt von der mediterranen Vergangenheit.

Zwischen Bad Kreuznach und Alzey fanden sich einst der westliche Küstenverlauf und zahlreiche vorgelagerte Inseln. Einige dieser prähistorischen Inseln zeigen sich bis heute als Erhebungen und künden als Steigerberg, Martinsberg und Hornberg bei Eckelsheim vom einstigen subtropischen Meer. Am Steigerberg wurde beim Kiesabbau Mitte der 1990iger Jahre das sogenannte Brandungsriff freigelegt.

Brandungsriff bei Eckelsheim
Das Brandungsriff bei Eckelsheim. Foto: Pia Steinbauer

Hier lässt sich die Kraft der mächtigen Wassermassen, die sich einst den Weg durch die Gesteinsmassen bahnen, nur erahnen. Glatt geschliffene Gesteinsoberflächen und tiefe Rinnen haben die einstigen Wassermassen in der rund 100 Meter breiten Gesteinsformation zurück gelassen. Kuriose Steinformationen sind zu sehen, riesige Kiesel ragen aus den steilen Sandhängen. Allenthalben vermitteln kleine Muscheln und Schneckenschalen ein skurriles Strandfeeling inmitten rheinhessischer Weinberge.

2002 wurde das Brandungskliff zum Schutz vor Verwitterung mit einer Sandschicht bedeckt. Mehr zur Geschichte des Kliffs findet sich bei Wilfried Kuhn und Kurt-Werner Augenstein.